Call for Papers

 

Chorleben in der Schweiz, 19.-21. Jahrhundert

Internationale Tagung

Institut für Musikwissenschaft, Universität Bern

17.-18. September 2021

 

Der Call for Papers ist nun geschlossen.

Offizielle Sprachen: Englisch, Deutsch, Französisch und Italienisch

 

Hauptreferent*innen:

Prof. Dr. Friedhelm Brusniak, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Deutschland

Prof. Dr. Beat Föllmi, Université de Strasbourg, Frankreich

PD Dr. Delphine Vincent, Universität Freiburg, Schweiz

 

Call for Papers

Die Schweiz verfügt über ein äusserst reichhaltiges Chorleben. Der Bericht Singing Europe, der 2015 von der European Choral Association veröffentlicht wurde, kommt zum Ergebnis, dass im Jahr 2008 7,2 % der Schweizer Bevölkerung in einem Chor mitgesungen hat. Eine Erhebung des Bundesamtes für Statistik zeigt, dass etwas mehr als jede siebte Person in der Schweiz singt  und dass diese Tätigkeit von Menschen aller Alters- und Bildungsstufen ausgeübt wird. An Dynamik gewann die Chorbewegung in der Schweiz unter dem Einfluss des Musikpädagogen, Komponisten, Schriftstellers und Verlegers Hans Georg Nägeli (1773-1836). Seit Anfang des 19. Jahrhunderts verbreiteten sich Gesangvereine über das ganze Land und wurden zu einer der Grundlagen des Schweizer Musiklebens.

Trotz der Bedeutung dieser Bewegung wird in der aktuellen Wissenschaft die Auseinandersetzung mit dem schweizerischen Chorleben und seinen Auswirkungen fast gänzlich vernachlässigt. Es fehlen Untersuchungen über vergangene und gegenwärtige Choraktivitäten in den verschiedenen Sprachregionen der Schweiz sowie zu den Wechselwirkungen zwischen diesen Aktivitäten und ihren sozialen, politischen und historischen Kontexten.

Diese zweitägige Tagung hat zum Ziel, interdisziplinäre Diskussionen über das Chorleben in der Schweiz vom 19. Jahrhundert bis in unsere Tage zu fördern. Damit soll ein Beitrag zum besseren Verständnis von Aktivitäten und Traditionen geleistet werden, die weitreichende Einflüsse auf musikalische und soziale Aspekte hatten und immer noch haben, bisher aber kaum erforscht wurden. 

Wir freuen uns über Proposals für Einzelbeiträge (20 Minuten, gefolgt von 10 Minuten Diskussion) u. a. zu folgenden Themen:

  • Choraktivitäten und Traditionen in den verschiedenen Sprachregionen und Landesteilen der Schweiz.
  • Musikalische, historische, soziale, sprachliche und politische Aspekte in Verbindung mit Gesangvereinen und ihren Aktivitäten
  • Gender-Aspekte im Zusammenhang mit Chorgesang (zum Beispiel die Beteiligung von Frauen)
  • Chorgesang und die Herausforderungen des sozialen und demografischen Wandels
  • Chorgesang und Immigration
  • Chorgesang und sein Einfluss auf Kompositionspraktiken und künstlerischer Kreativität
  • Schweizer Komponistinnen und Komponisten und Chorrepertoire
  • Schweizer Chöre ausserhalb der Schweiz
  • Transnationale Aspekte der Schweizer Chortraditionen

Forscherinnen und Forscher aus verschiedenen Disziplinen (z. B. Musikwissenschaft, Musikethnologie, Soziologie, Geschichte, Geschlechterforschung, Kulturwissenschaften) sind eingeladen, einen Proposal einzureichen. Mittels Beiträge an die Reisekosten (siehe unten) möchte das Tagungskomitee die Teilnahme junger Forscher*innen fördern.

Neue Deadline: Bitte senden Sie ein Abstract (PDF-Format) von höchstens 300 Wörtern und eine Kurzbiografie (150 Wörter) bis zum 31. Januar 2021 an choral.life.conference@gmail.com.

Im Anschluss an die Tagung findet am Abend des 18. September 2021 in der Französischen Kirche Bern (Wiederholung am 3. Oktober in der Aula der Universität Fribourg) ein Konzert statt. Der Berner Konzertchor Canto Classico und der Choeur de Chambre de l’Université de Fribourg werden zusammen mit Solist*innen und Instrumentalist*innen Vokalmusik von Schweizer Komponist*innen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart aufführen. Explizit für diesen Anlass wurden zwei Auftragskompositionen vergeben. Am Konzert wird darum je ein Werk der Komponisten Leopold Dick und Jean-François Michel uraufgeführt. Zum Abschluss der Tagung findet ein runder Tisch mit den beiden Komponisten statt, der von Dr. Irène Minder-Jeanneret (Musiklexikon der Schweiz) moderiert wird.

Organisiert wird die Veranstaltung (Tagung und Konzerte) von Dr. Caiti Hauck, Forscherin des EU-MSCA-Projekts CLEFNI – Das Chorleben in den Städten Bern und Freiburg im langen 19. Jahrhundert in Zusammenarbeit mit Dr. María Cáceres Piñuel, Forscherin an der Universität Bern, und dem Verein Musica Classica Bern.

 

Reisekostenbeiträge

Wir freuen uns, eine begrenzte Anzahl von Reisekostenbeiträgen für junge Forscherinnen und Forscher anbieten zu können.
Bewerben kann sich jede Person, die in der akademischen Forschung tätig ist und die a) aktuell als Doktorand*in tätig ist, oder b) in den letzten fünf Jahren einen Doktortitel erworben hat.
Bitte senden Sie dafür eine E-Mail an choral.life.conference@gmail.com mit dem Betreff “Bursary Application” und fügen Sie ein PDF mit Ihrem Namen, Ihrer E-Mail-Adresse und Angaben zur institutionellen Zugehörigkeit (falls zutreffend) sowie einer Kurzbiografie (150 Wörter) und einen Text (bis zu 200 Wörtern) bei, der beschreibt, wie die Teilnahme an der Tagung Ihnen und Ihrer Forschung zugutekommt.
Die neue Deadline für die Einreichung von Bewerbungen ist der 31. Januar 2021.

 

Die Teilnahme an der Tagung ist kostenlos.

 

Tagungskomitee

Dr. Caiti Hauck, CLEFNI, Universität Bern
Dr. María Cáceres Piñuel, Universität Bern
Prof. Dr. Cristina Urchueguía, Universität Bern